Mehrfachbeauftragung
Neubau Mehrfamilienhäuser, Leinfelden-Echterdingen



Bauherrschaft
GWF Wohnungsgenossenschaft eG

Visualisierung
Media 4D

Projektbeschreibung
Für den Neubau von zwei Mehrfamilienhäusern in der Lilienthalstraße in Leinfelden-Echterdingen wurde eine Mehrfachbeauftragung durchgeführt.

STÄDTEBAU
Am Rande der Stadt Leinfelden-Echterdingen entstehen zwei Mehrfamilienhäuser, die sich in Größe und Körnung an die homogene Umgebungsbebauung anpassen. Entlang der Lilienthalstraße werden hierfür zunächst zwei Bestandsgebäude abgebrochen. Der Entwurf sieht vor, auf dem frei werdenden Grundstück zwei Gebäude mit einem gemeinsamen Erschließungskern zu errichten. Die benachbarten Wohngebäude bilden eine zeilenförmige Struktur, wobei die einzelnen Häuser dennoch kleinteilig wirken. Der Entwurf nimmt die vorhandene Körnung auf und setzt diese auf dem Grundstück um. Hierfür wird der Erschließungskern gestalterisch stark reduziert, um eine Fuge zwischen den beiden Gebäuden entstehen zu lassen. Ein weiterer Aspekt, der im Entwurf Beachtung findet, ist die Gebäudeflucht der straßenbegleitenden Bebauung. Die beiden neu geplanten Gebäudeteile fügen sich in eben diese Reihe ein. Zudem wird die Straßenflucht nicht durch hervortretende Elemente, wie beispielsweise Balkone, gestört. Die Planung sieht vor, die Hauskanten der beiden Gebäudeteile verspringen zu lassen, um an den Verlauf der Nachbargebäude anzuknüpfen. Aufgrund der Dachform der beiden Gebäude und deren Trauf- und Firsthöhe fügt sich der Neubau an die Umgebungsbebauung an. Die bestehende Tiefgaragenabfahrt des Nachbarhauses wird ebenso als Zufahrt für die neu geplante Tiefgarage genutzt.

WOHN- UND GEBÄUDEKONZEPT
Das zweiteilige Mehrfamilienhaus mit insgesamt 12 Wohneinheiten wird über eine gemeinsame Treppenanlage mit Aufzug und Laubengängen von Osten her erschlossen. Die beiden dreigeschossigen Gebäudeteile enthalten jeweils 6 Wohnungen. Mit einem Wohnungsgemenge von 2-, 3- und 4-Zimmer Wohnungen bietet der Neubau sowohl Einzelpersonen, als auch Paaren und Familien genügend Wohnraum zum Wohlfühlen. Durch die vorhandene Barrierefreiheit und architektonische Merkmale wie den integrierten Aufzug entsteht ein attraktiver Wohnraum für alle Altersklassen. In jeder Wohnung werden die Koch-, Ess- und Wohnbereiche von Ost und West belichtet – ein „Durchwohnen“ ist möglich und bietet eine hohe Wohnqualität. Jede Wohnung verfügt zudem über ein Tageslichtbad. Abstellräume befinden sich im Untergeschoss. Die privaten Außenbereiche - Loggien bzw. Dacheinschnitte - sind nach Westen orientiert und somit dem grünen Freibereich zugeordnet. Das Gebäude ist aufgrund der Gestaltung als Lochfassade und den wenigen Versprüngen auf das Wesentliche reduziert und spricht eine klare Formensprache.

MATERIAL- UND FARBKONZEPT
Die neue Bebauung spiegelt die traditionelle Fassadengestaltung der Umgebung auf neue Art und Weise wider. Zu den offensichtlichen Gestaltungselementen zählen die Dachform als Satteldach mit Ziegeleindeckung und der weiße Putz. In der Nachbarschaft lassen sich außerdem häufig Klappläden aus Holz finden. Dieses Element wird durch den Entwurf aufgenommen und in Schiebeläden „übersetzt“, welche die Fassade gliedern. Im Bereich der Loggien und Laubengänge eingesetzt, dienen sie zusätzlich als Sicht- und Blendschutz.

ENERGIE- UND LÜFTUNGSKONZEPT
Heizanlagen und zentrale Wassererwärmungsanlagen

Gesetzliche Grundlagen
Die Grenzwerte nach EnEV 2016 für den Jahres – Primärenergiebedarf und für die Transmissionswärmeverluste sind einzuhalten. Das EEWärmeG ist zu erfüllen.

Heizungsversorgung
Als Energieträger für Heizzwecke ist die Nutzung der Außenluft mittels Gas-Absorptionswärmepumpe geplant. Die Ansaugung der Luft erfolgt im UG aus der Tiefgarage. Dadurch wird im Winter zusätzlich eine kontinuierliche Durchströmung der Tiefgarage erzielt. Bei Temperaturen unter -5°C Außentemperatur wird neben der Wärmepumpe ein Gasbrennwertkessel zur Abdeckung der Spitzenlast hinzugeschaltet.

Trinkwarmwasserversorgung
Die Trinkwarmwasserversorgung erfolgt über einen Heizungspufferspeicher und in den Wohnungen dezentral angeordnete Wärmetauscher. Dadurch werden Zirkulations- und Trinkwarmwasserleitungen eingespart. In der dezentralen Station wird das Trinkwasser vom Heizungswasser auf 40°C erwärmt und elektrisch bei Bedarf auf bis zu 55°C aufgeheizt.

Lüftungsanlage
In den Badezimmern und innen liegenden Räumen werden Abluftventilatoren eingebaut. Die Luft strömt über Türunterschnitte und Fensterfalzlüfter, die in den Wohnräumen eingebaut sind, nach. Die Abluft wird im UG gesammelt und der Luftansaugung der Wärmepumpe beigemischt, um den Energieinhalt zu nutzen (Wärmerückgewinnung).
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